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Experten Runde zur Diskussion von Verwertungsszenarien für Reststoffe aus Molkereibetrieben

Molkerei Reststoffe, soviel Gutes steckt auch darin

Milchprodukte sind in aller Munde. Eine Vielzahl an Sorten und Geschmacksrichtungen ergänzen tagtäglich unsere Ernährung oder stellen für viele einen zentralen Bestandteil derselben dar. Die Basis: beste Rohstoffe, wie z.B. heimische Milch.

Molkerei-Reststoffe verwerten?
Bei der Verarbeitung von Milch fallen eine Unzahl wertvoller Reststoffe an, die für eine weitere Verwertung im energetischen wie stofflichen Bereich interessant sein könnten. Die BioCampus Straubing GmbH lud daher Experten zum Fachgespräch, um mit einer namhaften Bayerischen (Privat-)Molkerei Fragen der weiteren Verwertung gemeinsam zu diskutieren. Die Molkerei hat es sich zur Aufgabe gemacht, nachhaltige, neue Verwertungsszenarien für Materialien aus deren Produktion bzw. für daraus entstehende Reststoffe genauer unter die Lupe zu nehmen. Die Bandbreite reicht von gehaltvollen Schlämmen, über Prozess-Abwässer und proteinhaltigen Stoffen, die im Idealfall einer breiteren Wertschöpfung zugeführt werden könnten. Anlaufstelle für ratsuchende Unternehmen, die künftig auch die eigenen Reststoffe neuen (Verwertungs-) Kreisläufen zuführen oder mit Experten die Potenziale klären möchten, sind die Experten aus Straubing – Region der Nachwachsenden Rohstoffe. „Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, Bioökonomie praktisch zu denken und innovative Möglichkeiten für interessierte Unternehmen mit Fachleuten zu diskutieren“, so Projektleiterin Claudia Kirchmair über die Bedeutung solcher Workshops für Unternehmen.

Mit einem offenen Austausch zu innovativen Ideen
Ziel des Treffens war es, einen offenen Austausch zwischen verschiedenen Branchen, die vielleicht auch auf den ersten Blick nichts mit „Molkerei“ zu tun zu haben zu initiieren. Die Expertengruppe bestand aus Faserherstellern, Biotechnologen, Landwirtschaftsexperten und Lebensmitteltechnologen. Als Fazit kann positiv festgehalten werden: Der Blick über den Tellerrand hinweg bringt erstaunliche Erkenntnisse. „Diese Experten-Runde übertrifft unsere Erwartungen. Es stecken durchaus Potenziale in vermeintlichen Abfallstoffen und es gibt inzwischen Wege, Verfahren oder Lösungen, diese Reststoffe nachhaltig zu verwerten.“ So Alfred Gürster, Geschäftsbereichsleiter der beteiligten Privatmolkerei aus der OberpfalzWenn demnächst also Peptidfasern in Pullis verarbeitet werden, Molkerei-Schlämme als humusbildende Substanz in der Landwirtschaft oder als Kompost und Proteine aus Prozesswasser z.B. in der Kosmetik Einsatz finden, dann sind Workshops wie diese, eine erste Inititalzündung dafür, dass biotechnologische Lösungen auch in unseren Alltag Einzug halten und Unternehmen ihre Prozesse nachhaltig und damit umweltfreundlicher gestalten.

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Chinaschilf besteht Bioraffinerie-Test

Es ist ein weiterer Erfolg für den Schweizer Spezialchemiekonzern Clariant: In der vorkommerziellen Lignocellulose-Bioraffinerie im bayrischen Straubing hat das Unternehmen jetzt rund 30 Tonnen des auch als Chinaschilf oder Elefantengras bekannten Miscanthus-Grases enzymatisch zu Lignocellulose-Zuckern und -Ethanol verarbeitet. Der Testlauf war Teil des EU-geförderten Projekts „GRACE“ (GRowing Advanced industrial Crops on marginal lands for biorEfineries).

Meilenstein für die Bioraffinerie

Clariant hat damit zum einen die industrietauglichkeit seiner Sunliquid-Technologie demonstriert. Weil der enzymatische Prozess Lignocellulose-Zucker als Zwischenprodukte auf dem Weg zum Ethanol erzeugt, könnten diese künftig auch als biobasierte Ausgangsstoffe für Chemikalien genutzt werden. „Die Tests haben einmal mehr die Flexibilität und Effizienz der Sunliquid-Technologie im Hinblick auf verschiedene lignocellulosische Rohstoffe gezeigt“, freut sich Markus Rarbach, Leiter der Business Line Biofuels and Derivatives bei Clariant. Die durchgeführten Tests bezeichnete er als „wichtigen Meilenstein für Clariant“.

Miscanthus als Dauerkulturpflanze

Zum anderen hat das Unternehmen gezeigt, dass sich Chinaschilf tatsächlich als Energiepflanze und biobasierte Quelle für chemische Grundstoffe eignet. Das ist vor allem deswegen von Bedeutung, weil Chinaschilf eine recht anspruchslose Pflanze ist, die selbst auf kontaminierten und aufgegebenen Böden wächst. Für Landwirte ist attraktiv, dass es sich um eine Dauerkultur handelt, die eine Lebenserwartung von 15 bis 20 Jahren hat und hohe Hektarerträge liefert. Ökologisch wie ökonomisch vorteilhaft ist zudem, dass die Pflanzen nicht jährlich gedüngt oder mit Pflanzenschutzmitteln behandelt werden müssen. Mithilfe der auf rohstoffspezifischen Enzymen basierenden Clariant-Technologie könne nun das volle Potenzial des Chinaschilfs erschlossen werden, so Clariant.

Biobasierte Wertschöpfungskette

„Als Leiter des Anwendungsbeispiels Bioethanol innerhalb des EU-geförderten GRACE-Projekts sind wir mit den Testergebnissen zufrieden“, resümiert auch Stjepan Nikolić, operativer Leiter für Raffinerie und Marketing bei INA. „Die Ergebnisse setzen einen wichtigen Impuls zur Weiterentwicklung einer biobasierten Wertschöpfungskette und einer bioökonomischen Kreislaufwirtschaft unter kommerziellen Bedingungen.“ Das kroatische Öl- und Gasunternehmen INA hatte die Miscanthus-Pflanzen in Kroatien angebaut und für das Projekt zur Verfügung gestellt.  (Quelle: www.bioökomie.de)

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