Nächster Halt: „Straubing-Hafen“. Ab Mitte Dezember 2023 wird man diese Durchsage in der Gäubodenbahn zwischen Bogen und Straubing hören können. Derzeit entsteht im Aiterhofener Ortsteil Hunderdorf ein neuer Bahnhaltepunkt inklusive attraktiver Anbindung für Radfahrer und Fußgänger zum Hafen Straubing-Sand. Am 30. Mai feierten die Verantwortlichen zusammen mit dem Bayerischen Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr, Christian Bernreiter, den Spatenstich für die Baumaßnahmen.
Andreas Löffert, Geschäftsleiter des Zweckverbands Hafen Straubing-Sand, begrüßte neben Vertretern aus der Politik, der Deutschen Bahn, der Unternehmen im Hafen und der Baufirmen auch Anwohner aus Hunderdorf. Er sprach von einem „Freudentag für uns alle“ und schmunzelte, dass wohl erst ein Niederbayer Verkehrsminister werden musste, um den vor acht Jahren im Rahmen der „Staatsoffensive Bayern“ beschlossenen Bahnhaltepunkt Realität werden zu lassen. „Mit der Schaffung dieser Maßnahme generieren wir eine Aufwertung des Standortes. Sei es für Anwohner, unsere Arbeitgeber aus dem Logistik-, Produktions- und Dienstleistungssektor oder deren Beschäftigte. Auch internationale Gäste profitieren von der direkten Anbindung an den Flughafen München“, so Löffert.
„Der neue Haltepunkt zeigt Bayerns Engagement für einen attraktiven SPNV und ÖPNV im ländlichen Raum“, erklärte Staatsminister Bernreiter. “Der Halt am Hafen Straubing-Sand erleichtert vielen Pendlern den täglichen Weg zur Arbeit“. Auch die Zuwegung mit einer Brücke über die SR 12 werde vom Staat unterstützt. „Über die SR12 fahren rund 5.000 Autos täglich. Daher ist es wichtig, in die Sicherheit der Fußgänger und Radfahrer zu investieren.“
Über die zukunftsorientierten Ansätze des Projekts sprach Adalbert Hösl, Bürgermeister von Aiterhofen, in seinem Grußwort. Von E-Ladestationen für Auto und Fahrrad, die über PV-Module auf den Carports betrieben werden, über innovative Baumaterialien, LED-Beleuchtung, barrierefreie Zugänge und Blindenleitsysteme hin zu modernem Industriedesign des Brückenbauwerks. „Bei diesen Baumaßnahmen standen die Themen Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit und Barrierefreiheit stets im Fokus“, betonte Hösl.
Walter Reichenberger, Leiter Bahnhofsmanagement DB Station & Service AG, bedankte sich für die Zusammenarbeit aller Verantwortlichen bei diesem Projekt. „Das hätte man sich nicht besser wünschen können“. Er bezeichnete den Bahnhaltepunkt „Straubing-Hafen“ als „Leuchtturm mit besonderer Güte“, denn es sei trotz seiner Zuständigkeit für über 100 Bahnhaltestationen im Raum Niederbayern/Oberpfalz „außergewöhnlich“, welche Umfeldmaßnahmen hier bereits realisiert wurden und zum Teil noch werden.
Stellvertretend für die Firmen im Hafen Straubing-Sand bedankte sich Michael Ibarth, Direktor Marketing der SENNEBOGEN Maschinenfabrik GmbH, für die Initiative der Bayerischen Staatsregierung und der Deutschen Bahn: „Besonders für unsere Auszubildenden, die noch keinen Führerschein besitzen, stellt diese Wertsteigerung des Standortes eine echte Alternative dar“. Darüber hinaus wünsche er sich bei Infrastrukturmaßnahmen generell mehr visionäre Kraft und ermutigte die Politik, wieder einen größeren Fokus in der politischen Diskussion auf den breiteren Ausbau der Infrastruktur zu legen und die Investitionen in den Güterverkehr stärker voranzutreiben.