2017 belegten sie Platz 2 im Gründerwettbewerb PlanB, am 14.02.2020 weihten sie gemeinsam mit dem bayerischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger ihre erste Demonstrationsanlage in Aholfing ein: die LXP Group.
Warum Leuchtturm für die Bioökonomie in Bayern?
Die patentierte LX-Technologie des Unternehmens gilt als Innovation für die Kreislaufwirtschaft und die CO2-neutrale Produktion von Kraftstoffen, Energie und chemischen Grundstoffen in der industriellen Umsetzung. Das Verfahren ermöglicht den Aufschluss werthaltiger pflanzlicher Reststoffe aus der Land-, Forst- und kommunalen Wirtschaft. Unter Einbindung einer bestehenden landwirtschaftlichen Biogasanlage will das Unternehmen in Aholfing den Nachweis der industriellen Umsetzbarkeit seiner patentierten Technologie zum sanften Aufschluss holzhaltiger Pflanzenreste im Industriemaßstab erbringen.
„An verholzten Gärrückständen werden wir demonstrieren, wie sich weltweit in großen Mengen anfallende, bislang jedoch kaum oder nicht nutzbare Biomasse der 2. Generation in ihre Hauptbestandteile Cellulose, Hemicellulose und Lignin zerlegen lässt“, erklärte LXP-Geschäftsführer Jeroen van Campen. Erstmals werde damit ein riesiges Volumen nachwachsender Rest- zu Rohstoffen und für eine CO2-neutrale, wirtschaftlich sinnvolle Verwendung erschlossen.
Unter Vermeidung jeglicher prozessbehindernder Hemmfaktoren generiert das für eine Vielzahl verschiedener Biomassearten geeignete LX-Verfahren sehr schonend werthaltige Produkte wie amorphe Cellulose sowie natürliches Lignin. Sie sind zur Verarbeitung in den Marktbereichen Biokraftstoffe und Biomaterialien der zweiten Generation sowie zur Herstellung zahlreicher disruptiver Produktgruppen besonders geeignet.
Wie geht es weiter?
Die Demonstrationsanlage nahe Straubing, der Region der nachwachsenden Rohstoffe, soll zunächst jährlich ca. 500 Tonnen trockene Gärreste aus der unmittelbar benachbarten konventionellen Biogasgewinnung aufbereiten, verarbeiten und die dafür erforderliche Prozesswärme ebenfalls komplett von dort beziehen. Einerseits steigt damit die Effizienz der Gaserzeugung massiv, die ohnehin anfallende Wärmeenergie kann andererseits erstmals betriebswirtschaftlich ertragssteigernd ganzjährig genutzt werden. In der nächsten Ausbaustufe der Demonstrationsanlage sollen noch im ersten Halbjahr 2020 Lignin als Produkt ausgeleitet sowie weitere Einsatzstoffe getestet werden.